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Techniken

Techniken

Kurz notiert (19.06.2008)

Ganz begeistert zeige ich mich heute von dem Portal Osocio, welches social advertising und NGO Kampagnen aus aller Welt vorstellt. Dahinter verbirgt sich ein Fundus an Spots, Plakaten, Aktionsdokumentationen und vielem mehr. Hier sollte sich jede NGO einmal für eigene Kampagnen inspirieren lassen und überprüfen was ggf. auf die eigene Arbeit übertragbar ist – und was eben nicht.

Auf dem SocialCamp am letzten Wochenende in Berlin gab es am Rande bereits spannende Berichte darüber wie zum Teil ganz anders die Nutzung von Mobiltelefonen in Entwicklungs- und Schwellenländern ist. Wenig erstaunlich also, dass dort Hadys auch ganz anders im Bereich von Kampagnen  eingesetzt werden. Beispiele dafür, aber auch aus dem Rest der Welt, listet das Portal MobileActive.org auf. Insbesondere ein Blick in den Blog der Seite ist lohnenswert!

Kaum eine Kampagne kommt in der Argumentation heutzutage noch ohne gute Statistiken aus. Doch das Suchen oder gar erheben von Statistiken ist aufwändig und für viele NGOs auch zu teuer. Abhilfe schafft nun Statista, ein Portal, welches mehr als eine Million unterschiedlichster Statistiken zur Verfügung stellt und diese können auch kostenlos in die eigene Website eingebunden werden. Leider sind bisher keine brauchbaren Statistiken für den Bereich Entwicklungspolitik zu finden, aber das kann ja noch kommen.

Und dieser Tage geht natürlich kaum ein Blog-Eintrag ohne Fußball-EM. In einem vorherigen Blog-Eintrag hatten wir ja schon einige NGO-Aktivitäten rund die Euro2008 vorgestellt. An dieser Stelle möchten wir nun noch für etwas Zeitvertreib sorgen: bei Utopia kann man derzeit an einem Online-Torwandschiessen teilnehmen. Das ist nicht nur hübsch gemacht, der Gewinner-Community winkt auch Ruhm und Ehre – in Form einer Anpflanzung von 1000 Bäumen.

Fussball EM und Zivilgesellschaft

Vom 7. bis 29. Juni findet die Fussball Europameisterschaft 2008 in Österreich und der Schweiz statt. Viele NGOs nutzen solche Großveranstaltungen, um ihre Interessen in die Öffentlichkeit zu bringen. Wir haben einen ersten kurzen Streifzug durch das Internet unternommen, um hier kurz Kampagnen vorzustellen, die dieses Thema aufgreifen.

Die Organisation Viva con Agua de Sankt Pauli, die Trinkwasser-Projekte in Afrika und Lateinamerika fördert, nutzt bereits die Wochen vor der EM für ihren Wasser!Marsch 2008. Selbiger führt 7 Aktivisten im Laufe von 39 Tagen von Hamburg bis nach Basel, in die Stadt des EM-Eröfffnungsspieles. Zu Fuß und mit einem afrikanischen Lastenfahrrad machen sie dabei in zahlreichen deutschen Städten Station, wo jeweils auf lokalen Veranstaltungen um Unterstützung für ihre Projekte gebeten wird. Mit dabei sind auch immer wieder prominente Sportler und Musiker. Sicherlich ein guter Schachzug bereits deutlich im Vorfeld der EM dieses Thema mit dem eigenen Anliegen zu verknüpfen – bevor es im sportlichen Taumel der eigentlichen Veranstaltung untergeht. Gelungen auch die Verknüpfung der Aktionen auf der Straße und der Aufarbeitung im Netz: auf der Homepage von Viva con Agua gibt es eine Tagebuch von der Reise und auch die ersten Videos stehen schon bereit. Selbst einen eigenen Soundtrack zur Aktion bietet die Organisation auf.

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Kurz notiert (20.05.2008)

Neues kommt ein weiteres Mal aus dem Hause Greenpeace: selbige beta-testen gerade Greenpeace.TV und man kann schon gut erkennen wo die Reise hingehen soll. Ein schnell zu navigierendes Schaufenster, welches ihre aktuellen Spots und Themen-Filme zusammenfasst und für den User leicht zu erkunden ist. Wir sind weiterhin gespannt.

Beeindruckend ist die Initiative ‚Plant for the Planet‚, die das Ziel verfolgt, dass Kinder und Jugendliche 1 Million neue Bäume pflanzen. Sie wird getragen vom German Marshall Plan und dem Schülernetzwerk Connecting Youth. Insbesondere viele Schulden haben sich hier bereits engagiert, fast 100.000 Bäume wurden bereits gepflanzt, weitere 80.000 schon versprochen.

Wer in der Mittagspause statt Moorhühner schiessen mal etwas anderes spielen möchte. Dem empfehlen wir das Agrar-Subventions-Bowling von Oxfam, welches für eine gerechte Agrarpolitik wirbt. Alternativ bietet sich jederzeit das Lernen englischer Vokabeln via freerice.com an: für jede richtige Vokabel werden dort 10 Reiskörner an das Ernäherungsprogramm der UN gespendet.

In einem gut ein halbes Jahr alten Artikel wurden die Non-Profit-Unterstützungsinitiativen von Facebook (‚Causes‚) und Myspace (‚Impact‚) verglichen. Der Autor kam schon damals zu dem Ergebnis, dass das Causes-Programm mehr erreichen würde. Somit ist es nur konsequent, dass Causes nun auch auf MySpace intrgiert wurde und Inhalte zwischen den beiden Plattformen ausgetauscht werden können. Ansätze dieser Art sind auch für die Zukunft wünschenswert, denn die immer mehr stattfindene Zersplitterung von Initiativen hilft den Usern meist nicht, wenn sie schnell und konkret helfen wollen.

In der Gemeinde der Twitterati möchten wir zum Abschluß ganz herlich Dr. Brigitte Reiser begrüßen, die die interessante Seite nonprofits-vernetzt.de betreut.

Entwicklungspolitische Bloggerwüste

Als mich heute morgen meine Kollegin fragte, welchen (deutschsprachigen) Blog ich ihr empfehlen könnte, in dem über aktuelle entwicklungspolitische Themen geschrieben wird und mir als Antwort spontan „Keinen“ einfiel, wußte ich, dass ich diesen Artikel schreiben muss. Hier also das Ergebnis der Recherchen über den Einsatz von Techniken wie Blogs, RSS-Feeds und Newsletter bei entwicklungspolitische Kampagnen und Organisationen.

Wikipedia vergleicht Blogs mit einem öffentlich einsehbaren Tagebuch oder Journal. Es sei ein „einfach zu handhabendes Medium zur Darstellung von Aspekten des eigenen Lebens“ und sieht Blogging als Möglichkeit zur Schaffung von Gegenöffentlichkeit. In diesem Sinne sind Blogs also ideal geeignet, um die Arbeit von entwicklungspolitischen NGOs und Kampagnen darzustellen, die in den traditionellen Medien generell eher als Randthema auftauchen – sieht man von Zeiten schwerer Naturkatastrophen ab. Doch wer nutzt diese Technik und wie?

Nachrichtenportale und Meinungsseiten

Entwicklungspolitik Online (epo) dürfte wohl das bekannteste Nachrichtenportal der Branche sein. Es einen Dinosaurier zu nennen wäre despektierlich. Sämtliche Pressemeldungen von NGOs aber auch von staatlichen Stellen werden (leicht redaktionell bearbeitet) veröffentlicht (Technorati-Rang 854.202).

Die neue Generation sieht anders aus: Ganz jung (seit Dezember 2007, offiziell noch in der Beta-Phase), ganz modern in Design und Technik ist das Projekt Helpedia. Entstanden aus einer Initiative studentischer Unternehmensgründer wollen die Macher ein deutschlandweites Verzeichnisses gemeinnütziger Organisationen aufbauen, inkl. Veranstaltungskalender, Sachspendenplattform und „Engagementbörse“. Ausgestattet ist es mit allen Raffinessen die unter „Web 2.0“ subsummiert werden. Inhaltlich nicht ausschließlich entwicklungspolitisch angelegt, liest man im Helpedia-Blog (Technorati-Rang: 516.960) auch Meldungen aus dem Bereich Web2.0-Aktivismus und Transparenz im gemeinnützigen Sektor. Weiter so!

„Nachrichten rund ums Engagement“: Socialtimes bringt es schon in der Unterzeile auf den Punkt. Um die Verbindung von Journalismus und bürgerschaftlichem Engagement zu schaffen, arbeitet das Nachrichtenportal mit zwei Farben. Sie zeigen an, ob es sich um redaktionelle Beiträge oder die Meinungen von Einzelorganisationen handelt. Im Übrigen bringt es Helpedia auf den Punkt, die über das von der Sozial-AG betriebene Portal schreibt: „Zwar selten tiefgründig und niemals kritisch (zumindest gegenüber den Organisationen), aber zweifelsfrei der momentan umfassendste Überblick, was es Neues im gemeinnützigen Sektor gibt.“

Der Blog „Baustellen und Globalisierung“ von Rainer Falk (Informationsbrief Weltwirtschaft & Entwickung) und Barbara Unmüßig (Heinrich-Böll-Stiftung) ist erst seit rund einem Jahr online. Er hat sich in dieser Zeit zu einem wichtigen Orientierungspunkt in der entwicklungspolitischen Debatte etabliert, der über aktuelle internationale Entwicklungen informiert und sich nicht scheut, diese kritisch einzuordnen. Schwerpunkte sind Finanzmärkte und die Internationalen Finanzinstitutionen IWF/ Weltbank, wie die Zahl der vergebenen Labels zeigt (Technorati-Rang 1.405.604).

Blogs von Kampagnen und Bündnissen

Eher als Nachrichtenportal für die Themen Millenniumsentwicklungsziele, Entwicklungsfinanzierung und G8 ist der Kampagnenblog von „Deine Stimme gegen Armut“ zu sehen. Selten pointiert kommentierend dafür mit einem Mix aus politischen Nachrichten, Berichten über Aktivitäten von prominenten Afrika-Aktivisten wie Bono und Bob Geldof, eigenen Kampagneninfos und denen von thematisch nahestehenden Kampagnen ist dieser Blog nicht nur einer der dienstältesten in der Kampagnen-Branche (seit Februar 2007) sondern auch einer der aktuellsten und am häufigsten gefütterte (Technorati-Rang 224.572).

Fachlich hochwertige Beiträge zum Thema „Internationale Schulden“ bietet der Kampagnenblog des Entschuldungsbündnisses erlassjahr.de. Auch über Kampagnenaktivitäten wird informiert, besonders interessant: die täglichen Berichte von Jürgen Kaiser aus Ecuador, wo er im Februar als Mitglied einer Regierungskommissions die Legitimität der Auslandsschulden des südamerikanischen Landes beurteilte. Erst seit Dezember 2007 ist der grafisch schlicht gehaltene Blog so richtig in Fahrt gekommen (Technorati-Rang 2.461.872).

Die noch recht junge „Klima-Allianz“ von Organisationen aus dem entwicklungs- und umweltpolitischen Bereich hat gleich die ganze Webseite auf WordPress aufgebaut, schafft es aber, dass sie überhaupt nicht nach Blog aussieht (RSS-Feed für alle Neuigkeiten). Da sich die Webseite ständig weiterentwickelt ist hier noch mit einigen wegweisenden Features zu rechnen.

Andere Kampagnen und Netzwerke (die bekanntesten: Bildungskampagne, Aktionsbündnis gegen Aids, StopEPA, EPA2007, Kampagne für Saubere Kleidung, CorA Netzwerk für Unternehmensverantwortung, Aktionsbündnis Landmine (sehr umfangreiche und aktuelle Nachrichtenseite rund um Landminen und andere Waffen), BUKO Pharmakampagne, Gemeinsam für Afrika) vertun die Chancen schneller Kommunikation, die mit Blogs und News-Feeds gegeben sind. Sporadisch gefütterte News-Rubriken und E-Mail-Newsletter sind die einzigen Wege über aktuelle Aktivitäten informiert zu werden (Übrigens: eine gute Übersicht aktueller und jüngst abgeschlossener Kampagnen gibt’s beim Portal Globales Lernen)

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Kampagne gegen japanischen Walfang erfolgreich

Die Frage, ob eine Kampagne erfolgreich war oder nicht, ist häufig umstritten. Die meist hochgesteckten Ziele der Kampagnenmanager selbst, werden nur in den seltensten Fällen erreicht (Dauerbeispiel Brent Spar). Der Erfolg muss mithin auch an anderen Faktoren abgelesen werden: die Wahrnehmung in den Medien, die Mobilisierung eigener Unterstützer, die Gewinnung neuer Interessenten und die zumindest teilweise Erreichung des Kampagnenziels.

Seit Jahren kämpfen diverse Umweltschutzorganisationen gegen den Walkampf durch die japanische Walfangflotte. In diesem Jahr ist es ihnen gelungen den Fangerfolg der Japaner deutlich einzugrenzen. Nur ca. 40 Prozent der geplanten Quote wurde gefangen. Ein Erfolg für die beiden federführenden Organisationen Sea Shepard und Greenpeace?

Deren ursprüngliches Kampagnenziel ist die Verhinderung des kompletten Walfangs. Dies ist nicht gelungen. Doch die Erfolgsquote ist gewaltig: 60 Prozent weniger Wale wurden gefangen, zudem kommt auf Grund dieser Meldung (die übrigens vom japanischen Amt für Fischerei selbst herausgegegeben wurde) ein gewaltiges Medienecho. Weiterlesen

Twitter für Kampagnen und NGOs

Der Mikroblog-Anbieter Twitter gilt in den USA für viele Webnutzer bereits als DIE neue Killerapplikation und wird bereits von Hunderttausenden von Privatnutzern als auch von Institutionen oder NGOs bzw. in der Kampagnenarbeit genutzt. In Deutschland ist Twitter noch weitgehend unbekannt und wird derzeit hauptsächlich von webaffinen Privatpersonen und Bloggern genutzt.

Was ist Twitter?

Erfolgsgeschichte twitter.com?Vom Selbstverständnis her soll Twitter Freunde und Bekannte über die kleinen und großen Ereignisse des täglichen Lebens informieren: Lenneth lässt die Welt wissen: „Nach 11, und ich kann immer noch nicht aufstehen. Ich brauche Tee.“ Fernando_johann fühlt sich „manchmal wie in einem Film“. Und das auf Englisch, Russisch oder Spanisch. Außer solchen Alltäglichkeiten werden aber auch aktuelle Nachrichten, Gerüchte oder Links blitzschnell verbreitet: sekundenschnelles virales Marketing quasi, Kommentarfunktion inklusive.

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Back to School: Größte Schulstunde der Welt

Die Globale Bildungskampagne will ins Guinness Buch der Rekorde und mobilisiert dazu ihre Unterstützer in 150 Ländern für die Größte Schulstunde der Welt. Am 23. April soll ab 10 Uhr weltweit Unterreicht zum Thema „Gute Bildung für alle“ stattfinden. 30 Minuten muss der Unterreicht dauern, damit er zum Rekordversuch gezählt werden kann. Die deutsche Sektion der Bildungskampagne hat dafür extra Unterrichtsmaterial produziert. Die Messlatte liegt verhältnismäßig niedrig: 2 Millionen Menschen müssen mitmachen, um den Rekord von 2003 zu brechen. Es soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass 70 Millionen Kinder und 774 Millionen Erwachsene keine Bildung genießen. Bis 2015 soll es aber „Bildung für alle“ geben, so das UN-Millenniumsentwicklungsziel 2.

Indische Jugendliche stehen auf gegen ArmutWeltrekorde gegen Armut liegen offensichtlich im Trend, dabei hat sich an den rekordverdächtigen Armutszahlen wenig geändert. 2006 und 2007 haben die UN Millenniumkampagne und der Global Call to Action Against Poverty (GCAP) zum „Stand Up“-Weltrekord gegen Armut aufgerufen. 43,7 Millionen waren im vergangenen Jahr dabei. Die Zahl von 66.000 Aktivisten in Deutschland nimmt sich geradezu bescheiden aus gegen 18,6 Millionen in Indien. Wie die freiwillig die Teilnehmer dort mitgemacht haben… entscheidet selbst (Foto rechts). Noch nicht im Guinness-Buch eingetragen ist der Rekord: „Häufigste Wiederholung eines Rekordversuchs gegen Armut“. Lang kann es nicht mehr dauern.

Flashmob: Adidas, aufwachen!

Mit einem kurzen, spontanen Schläfchen in einem Berliner Sportgeschäft haben rund 20 Aktivisten mit einem Flashmob („Blitzdemo“) gegen die Arbeitsbedingungen in internationalen Sportkonzernen protestiert. „Mit Blick auf die Olympischen Spiele in Peking wollen wir darauf aufmerksam machen, dass viele Konzerne ihre Profite auf unmenschliche Weise erwirtschaften“, sagte Berndt Hinzmann von der Entwicklungshilfeorganisation Inkota dem Berliner Tagesspiegel.

Die Demonstranten hatten sich im Internet zu der Aktion verabredet, trafen sich wie „zufällig“ in dem Geschäft und legten sich auf ein Zeichen hin alle gleichzeitig schlafen: auf dem Boden oder an Kleiderständer gelehnt. Nach wenigen Minuten wachten die Aktivisten auf ein Signal wieder auf. Zurück blieben verwirrte Mitarbeiter, irritierte Kunden und ein gehöriges Presseecho: außer dem Berliner Tagesspiegel berichteten unter anderem auch die taz, die WELT (mit netten Fotos) und die Netzeitung über die Aktion.

Eine fantastische Idee, wie man mit einfachen Mitteln Öffentlichkeit herstellen kann… und Flashmobs sinnvoll nutzen kann (und nicht nur zehntausende Hamburger in Fast-Food-Läden bestellt) .