Der User, das unbekannte Wesen: Was würden wir Campaigner*innen und Fundraiser*innen dafür geben, zu wissen wie er tickt, welche Betreffzeile ihn anspricht, warum er auf einen Call to Action reagiert oder nicht und wie er sich auf unseren Webseiten verhält. Mit A/B Testing (oder auch: Splittesting) kannst du herausfinden was deine Unterstützer*innen zu Online-Handlungen bewegt und so kontinuierlich deine Conversion Rate verbessern. Hier findest du Tipps, die dir zeigen, dass Testing kein Hexenwerk ist und wie du es einfach in deinen Kampagnenalltag integrieren kannst.
Warum testen? It’s all about conversion!
Wie testen?
Wenn dein E-Mail-Verteiler richtig groß ist, kannst du sogar Pre-Tests zu deinen Mailings machen: Du verschickst dann verschiedene Versionen eines Mailings an kleine Segmente von einigen tausend Personen. Die Version, die am besten perfomt wird dann einige Stunden später an den gesamten Restverteiler verschickt.
Das solltest du beim Testen beachten
- Stell vor jedem Test eine Hypothese auf, die du testen möchtest, denn nur so ergeben sich aus jedem Test auch generalisierbare Learnings für die Zukunft: Also z.B. „Wenn neben dem Spendenformular ein Bild ist, dann wirkt sich dies positiv auf die Conversion aus.“
- Nimm immer nur eine Änderung pro Test vor! Denn mehr Änderungen vermindern die Aussagekraft des Testergebnisses: Du wirst nicht sagen können welche deiner Änderungen der ausschlaggebende Faktor für das Testergebnis war. Außerdem beeinflussen sich mehrere Variablen eventuell noch gegenseitig.
- Mach die Unterschiede zwischen den Versionen, die du gegeneinander testet, so groß wie möglich, denn umso größer ist am Ende die Aussagekraft deines Tests! Teste also nicht einen hellblauen gegen einen dunkelblauen Button, sondern lieber einen grünen gegen einen roten Button.
- Vorsicht beim Vergleich von Testergebnissen zu Webseiten oder Newslettern von anderen Organisationen! Jede Community funktioniert anders, und nur weil etwas auf anderen Webseiten funktioniert, muss das nicht auch für deine Webseite stimmen. Von anderen Organisationen kannst du dir spannende Testideen abgucken, um eigene Tests wirst aber nicht herum kommen.
- Die wichtigste Frage bei deiner Auswertung ist, ob dein Testergebnis statistisch signifikant ist, also ob du tatsächlich einen statistisch belastbaren Zusammenhang zwischen zwei Variablen festgestellt hast oder ob die Unterschiede eher zufällig sind. Dafür kannst du einfach einen der zahlreichen kostenlosen Signifikanzrechner nutzen. Du solltest bei deinen Auswertungen ein Signifikanzniveau von mindestens 0,9, besser 0,95 ansetzen. Das bedeutet, dass du damit zu mindestens 90 Prozent (bzw. 95 Prozent) sicher sein kannst, dass dein Messergebnis nicht reiner Zufall war. Mit einem Signifikanzrechner kannst du außerdem für einen E-Mail-Splittests ermitteln, wie viele Adressen eine Testgruppe mindestens enthalten muss, damit das zu erwartende Ergebnis signifikant ist (s. Beispiele am Ende des Artikels).
Liste mit Splittesting Tools
Mit diesen Tools kannst du A/B Tests mit Webseiten durchführen. Die Tools sorgen dafür, dass die Besucher einer von dir definierten Seite per Zufallsgenerator auf von dir festgelegte Versionen der gleichen Seite gelangen. Die Tools bieten außerdem Analysefunktionen zur Testauswertung.
- Google Analytics: Content Experiments
Wenn du sowie so Google Analytics nutzt, brauchst du kein weiteres, neues Tool. Allerdings sind andere Tools wie z.B. Optimizely intuitiver in der Benutzung, was aber sicher auch Geschmackssache ist.
- Optimizely
Ein einfach zu nutzendes Splittesting-Tool und in seinem Grundfunktionen sogar kostenlos.
- Visual Website Optimizer
Ein ebenso einfach zu nutzendes wie beliebtes Tool, das allerdings nach einer 30-tägigen kostenlosen Testphase in der Basisversion 49 $ pro Monat kostet.