Die Drogeriemarktkette Rossmann unterstützt die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) rechtzeitig zur Weihnachtszeit mit einem Spendenmarathon. Das besondere daran: die Kunden ’sammeln‘ die Spenden über eine Verknüpfung aus Foursquare-Check-Ins in den Rossmann-Filialen und einer vorherigen Anmeldung in einer Facebook-App. Kunden müssen hierfür in der Facebook-App ihre Heimatadresse angeben und je weiter weg sie sich in einer Rossmann-Filiale per Smartphone ‚einchecken‘, um so höher ist die Spende an die DSW. Erstmals wird in Deutschland damit ein Geolocation-Service wie Foursquare so systematisch für ein soziales Unterfangen eingesetzt. Das Erklär-Video gibt es hier anzusehen. Ein Geschmäckle bleibt allerdings: auch wenn Rossmann beteuert die Daten nach dem Spendenmarathon wieder löschen zu wollen, werden hier eindeutige Bewegungsdaten einem Unternehmen zur Verfügung gestellt – die vermutlich auch relativ einfach mit dem Einkaufsverhalten abgeglichen werden können. Zudem spricht Rossmann nur davon ‚einen Beitrag für jeden Kilometer‘ spenden zu wollen – verrät aber nicht wie hoch dieser Beitrag ist. Transparenz sieht anders aus.
Hurricane Sandy hat auch in den USA zu starken Verwüstungen geführt. Beim Thema Sachspenden für die Opfer dieser Naturkatastrophe haben zahlreiche amerikanische NGOs auf einen ungewöhnlichen Kniff zurückgegriffen: sie erstellten auf Amazon Wunschlisten mit dringend benötigten Sachgütern (wie zB Schaufel, Windeln oder Babynahrung). Spender wurden aufgerufen diese Güter zu kaufen. Als Versandadresse waren Logistikzentren der NGOs bzw. lokale Notunterkünfte, die für Paketdienste erreichbar waren, angegeben. Der Aufruf war insbesondere an Amazon Prime-Kunden gerichtet: diese zahlen für den Versand kein Porto und Amazon garantiert die Zustellung innerhalb von 24h. So konnten dringend benötigte Güter schnell an Bedürftigte geliefert werden und der Spender wusste so genau wie nie zuvor wofür er gespendet hatte.
Während in den USA und Großbritannien ebay seit Jahren mit dem Programm MissionFish zahlreiche Fundraising-Möglichkeiten im Rahmen von Auktionen anbietet, ist dies in Deutschland auf einige wenige Charity-Auktionen begrenzt. Insbesondere ist es für normale Nutzer schwierig Auktionen für einen guten Zweck einzurichten. In diese Nische versucht jetzt das neue Start-Up fraisr vorzustossen. Der Verkäufer kann bei seinen Auktionen entscheiden wie viel Prozent des Verkaufserlöses für die NGO seiner Wahl gespendet werden soll. fraisr verdient pro Verkauf eine Provision in Höhe von sechs Prozent.