In unserer kleinen Serie „Was NGOs mit Facebook noch machen können“ werfe ich heute einen Blick auf Facebook-Spiele. Immerhin spielen jeden Monat 200 Millionen Menschen Farmville, Cityville, MafiaWars und Co. Gefühlt mindestens genauso viele FB-User sind aber auch genervt von penetranten Spiele-Updates ihrer Freunde. Trotz aller Kritik an „Social Games“, also Spielen in Sozialen Netzwerken (Abzocke, Spam, Datensammlei) ist nicht von der Hand zu weisen, was Al Gore in seiner Keynote bei der diesjährigen Games for Change-Festival formulierte: „Games are the new normal.“ Experten sagen eine „Gamification“ von Bereichen voraus, die eigentlich gar nichts mit Spielen zu tun haben, zum Beispiel soziale oder politische Prozesse.
Das Zauberwort für NGOs lautet „Serious Games“. Damit sind digitale Spiele gemeint, bei denen es nicht nur um Unterhaltung geht, sondern auch Lernprozesse und/oder Informationsvermittlung eine wichtige Rolle spielen (vgl. das Video vom TED-Talk von Jane McGonigal über „Gaming can make a better world“). Seit kurzem haben auch Nonprofit-Organisationen das Thema Online-Spiele entdeckt.
Werde zum „SuperActivist“
Beim SuperActivist wird der Kampagneninhalt von „Deine Stimme gegen Armut“ in die virtuelle Welt übersetzt: Überzeuge andere Menschen von der Forderung nach mehr und besserer Entwicklungszusammenarbeit und sammle Unterstützung (Stimmen) dafür. Als Casual Game ist es für das kurze Spielen zwischendurch konzipiert. In sechs Mini-Games kann der Spieler sein Wissen testen, knobeln und Geschicklichkeitsaufgaben lösen. Die Mini-Games nutzen bekannte Spielkonzepte (Pong, Snake, PacMan) und stellen sie in einen anderen, den Kampagnenkontext.
Facebook-Mechanismen werden genutzt
Bewußt wurde darauf verzichtet, zu viele Berechtigungen von den Spielern zu fordern. So darf der „SuperActivist“ den Spielern keine E-Mails schicken, jeder Post auf der Pinnwand muss explizit vom Spieler angeklickt werden.
Was meint ihr? Was haltet ihr vom „SuperActivist? Funktioniert ein Kampagnenspiel langfristig?